Hilpoltstein. Fast 20 Seniorinnen und Senioren schauen intensiv auf ihr Handydisplay. Mit der Fingerspitze wird hin und her gewischt. Manchmal zeigt der Gesichtsausdruck Überraschung und freudige Erkenntnis. Manchmal geht auch eine Hand in die Höhe – das Zeichen für eine der Schülerinnen, die mit im Raum sitzen, dass hier eine Frage besteht.
An vier Terminen beschäftigte sich das „Digitale Senioren Fitnessprogramm“ mit verschiedenen digitalen Themen und Anwendungen. Immer mit dabei waren Schülerinnen der Realschule Hilpoltstein. Sie unterstützten die Teilnehmenden bei Fragen und Schwierigkeiten. Als „Digital Natives“, als Menschen aus der Generation, die in der digitalen Welt aufgewachsen sind, fällt ihnen der Umgang mit den Anwendungen oft leichter und die Seniorinnen und Senioren nahmen die Hilfe gerne an. „Ja, wie kann ich denn eigentlich meinen aktuellen Standort mit meiner Bekannten teilen?“ – Ein Fingertipp der Schülerin auf das richtige Icon, noch einer, um den Kontakt auszuwählen und schon ist ein Treffen in Zukunft einfacher möglich.
Konzeptidee stammt von Senioren selbst
Die Koordinatorin Seniorenarbeit im Landkreis Roth, Carmen Fuhrmann, hatte die Konzeptidee schon seit den Seniorenzukunftswerkstätten auf ihrer Agenda, wo die Idee von Senioren selbst ersonnen worden war. Die vier Themen, die schlussendlich bearbeitet wurden, entstanden im Frühjahr beim Treffen der kommunalen Seniorenbeauftragten im Landratsamt Roth. Mit Abstand hatten sich die Seniorenvertreter aus den Gemeinden für das Thema „Sicherheit im Netz“ entschieden. Es folgte der Wunsch nach Informationen zu Shopping im Internet, zu Umgang mit Online-Banking- und Navigations- und Verkehrs-Apps.
Als „sehr hilfreich“, befanden am Ende die Teilnehmenden das Programm und gingen mit einigen neuen Erkenntnissen und dem Gefühl, nun in der digitalen Welt etwas sicherer zu sein, nach Hause
Vier Themen stehen als Blaupause kostenfrei für erneute Durchführung zur Verfügung
„Mit dem ‚Digitalen Senioren Fitnessprogramm‘ wollten wir eine Veranstaltungsreihe schaffen, die in Zukunft auch in anderen Gemeinden angeboten werden kann. Die Stundenentwürfe stehen Interessierten zur Durchführung zur Verfügung. Dabei sind die einfachen und praktischen Handreichungen und die Unterstützung der Jugendlichen als ‚Digitale Coaches‘ eine tolle Kombination“, sagt Amelie Roder, Regionalmanagerin im Landkreis Roth. In Zukunft erfolgt die Koordination des Projekts über das Bildungsbüro Landkreis Roth. Ansprechpartnerin für interessierte ist Bildungskoordinatorin Christine Waitz. Die Veranstaltungsreihe ist geeignet für Gruppen zwischen zehn und 20 Personen und kann in den Gemeinden des Landkreises auf Anfrage von Interessierten selbst durchgeführt werden.
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