Georgensgmünd. Letztlich waren selbst die Veranstalter vom Erfolg überrascht: Trotz Weihnachtsmarkt und Adventsstress zog die „Zukunftswerkstatt Bildung“ über 40 Teilnehmer aus verschiedenen Bereichen der Gesellschaft an. Sie arbeiteten gemeinsam im Hopfensaal in Georgensgmünd an einer Vision für die Bildungslandschaft im Landkreis Roth. Die durchaus konkret gefasst wurde.
„Bildung ist eine Investition in die Zukunft“, betonte Landrat Ben Schwarz und ergänzte: „Gerade die strategische Weiterentwicklung kann dafür sorgen, dass wir als Gesellschaft zukunftssicher sind und bleiben.“ Dem entsprach das Ziel des Tages.
Auftakt zur Schaffung Bildungsleitbild Landkreis Roth
Durch interaktive Workshops sollten konkrete Ideen und Ansätze für die Weiterentwicklung der regionalen Bildungslandschaft gesammelt werden, auf deren Basis im Laufe des nächsten Jahres ein Leitbild erstellt wird. Die Arbeitsgruppen waren überschrieben mit: Wie soll die Schule der Zukunft aussehen? Wie gelingt kulturelle Bildung vor Ort? Was verbindet uns und wie können wir regionale Identität bewahren? Wie können Demokratiebildung und politische Bildung im Alltag gestärkt werden?
Den Mitarbeiteinnen von Bildungsbüro und Regionalmanagement des Landkreises als Veranstalter war anzusehen, wie sehr ihnen der Eifer, mit der diskutiert und um Visionen gerungen wurde, imponierte. Was die Gespräche bereicherte: Die vielfältige Zusammensetzung der Gruppe. Neben Lehrkräfte und Eltern waren Schüler, Vertreter aus der Inklusion, der Jugendarbeit und des Kulturbetriebs sowie interessierte Bürger gekommen.
„Ich habe selbst schon einmal an der Erstellung eines Leitbildes mitgearbeitet“, berichtete der Georgensgmünder Bürgermeister Friedrich Koch, der dem Zukunftstag ebenso einen Besuch abstattete und in den Austausch „hineinlauschte“. Koch betonte: „Die Arbeit öffnete allen Beteiligten die Augen und ließ uns vieles klarer sehen. Ein echter Meilenstein – ich hoffe, das Leitbild Bildung wird ein ebensolcher!“
Kommunikation verbessern und Vorhandenes würdigen
Nach einem produktiven Austausch wurden die Ergebnisse am späten Nachmittag in einer Ergebnisschau präsentiert, so dass alle Teilnehmer von den Gedanken ihrer Mitstreiter erfuhren und einen Gesamteindruck mitnehmen konnten.
Konkreter und übereinstimmender Wunsch aus den „Schul-Workshops“ war ein engerer Austausch der auf diesem Handlungsfeld Agierenden. Angeregt wurden schulübergreifende Treffen für SMV-Verantwortliche oder Eltern sowie ein Format „Der Landkreis spricht“, eine Idee aus dem Demokratieworkshop.
Aus dem Bereich kulturelle Bildung wünschten sich Teilnehmer mehr Sichtbarkeit für die bereits zahlreichen Angebote, aber auch, dass Sport als gelebte Kultur im Landkreis als Kulturgut wahrgenommen wird. Zu ähnlichen Ergebnissen kam der Workshop zur regionalen Identität: Eigentlich müsse die vorhandene Vielfalt doch nur gestärkt und mit mehr Selbstbewusstsein nach außen getragen werden.
Nächste Schritte bereits in Planung
Die Verantwortlichen sehen die Zukunftswerkstatt als einen weiteren bedeutenden Schritt hin zu einer partizipativen Bildungsplanung im Landkreis Roth, bei der die Meinungen und Ideen aller Akteure Gehör finden. Das an dem Tag Erarbeitete bildet nun die Grundlage für die weiteren Schritte. Zunächst fließen die Auswertungen in die Arbeit des Steuerungsgremiums, des Bildungsbeirats und in die Politik ein.
Ziel ist es, ein gemeinsames Bildungsleitbild für den Landkreis Roth zu entwickeln, das allen Akteuren als Orientierungsrahmen dient. Federführend entstehen soll es unter dem Dach der Bildungsregion, deren Macherinnen zusagen, alle Akteure vorher noch einmal mit ins Boot zu holen. Veröffentlicht werden soll das Leitbild Ende 2025.
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